Der britische Verhaltensökonom Rory Sutherland erzählt eine Anekdote, die eigentlich alles sagt, was man über Markenstrategie im Jahr 2025 wissen muss. Es geht um eine simple Alufolie, die den Deckel einer Dose San Pellegrino verdeckt. Offensichtlich hygienisch motiviert. Aber genau diese kleine, scheinbar irrelevante Geste verändert alles.
Denn was passiert hier?
Diese lächerlich leichte Alufolie hat eine symbolische Kraft. Sie hebt die Dose vom banalen Industriegut zur präsentierbaren Tischnachbarin auf einer Hochzeitstafel. Man stellt keine Fanta auf ein Hochzeitsbuffet – aber eine Dose San Pellegrino schon. Warum? Wegen der Bedeutung, die durch die Geste mitschwingt.
Sutherland vermutet, dass der Finanzdirektor von San Pellegrino wahrscheinlich regelmäßig versucht hat, genau dieses Stück Aluminium zu streichen. Weil es nichts „macht“, weil es nichts „bringt“, weil es „Kosten“ verursacht. Es ist ja keine Funktionalität, kein Performance-Vorteil, kein KPI. Nur Bedeutung. Nur Marke. Nur Gefühl.
Und hier liegt der Punkt.