Gesellschaftlicher Kontext: Der neue Kampf um Anschluss – nicht um Rechenpower
Während große Konzerne wie OpenAI, Google oder Anthropic um das größte Modell wetteifern, stellt sich für alle anderen Unternehmen eine viel grundlegendere Frage:
Wie kann ich mein Wissen, meine Inhalte oder meine Systeme so bereitstellen, dass ein KI-Modell es versteht, nutzt – und monetarisiert?
Denn klar ist:
- Die meisten Unternehmen werden keine eigene KI bauen – aus guten Gründen.
- Aber sie haben Spezialwissen, das für bestimmte Nutzergruppen hoch relevant ist.
- Und genau dieses Wissen wird in Zukunft nicht gesucht – sondern hinzugebucht.
Was früher ein PDF, ein Fachvortrag oder eine Webseite war, wird künftig ein Channel, ein hinzubuchbares Modul, das z. B. ChatGPT oder Claude im Moment der Anfrage nutzen kann.
Technologische Antwort: MCP macht dein Wissen anschlussfähig
Hier kommt MCP – das Model Context Protocol – ins Spiel.
MCP ist ein offener Standard, der es ermöglicht, KI-Modelle mit beliebigen Datenquellen, Tools und APIs zu verbinden.
Stell dir MCP wie einen USB-C-Anschluss für KI vor:
- Du musst nichts ins Modell „reintrainieren“.
- Du stellst dein Wissen strukturiert über eine API bereit.
- Das Modell (z. B. Claude oder GPT) greift über das
- Protokoll auf deine Quelle zu – sicher, modular, kontrolliert.
Beispiele für MCP-Quellen (sog. „Resources“):
- Interne Wissensdatenbanken
- Rechteverwaltungssysteme
- Produktkataloge
- Preislisten, Guidelines, Artikel
- CRM- oder Ticketsysteme
Deine Daten bleiben bei dir – aber werden kontextuell nutzbar, sobald jemand eine relevante Frage stellt.
Einordnung: Spezial-KI vs. Channel-Integration mit MCP
Kriterium: Aufwand
- Eigene KI bauen: Sehr hoch (Training, Wartung, Skalierung)
- Spezialwissen via MCP bereitstellen: Gering (API + Standardserver)
Kriterium: Markteinführungszeit
- Eigene KI bauen: Monate oder Jahre
- Spezialwissen via MCP bereitstellen: Tage bis Wochen
Kriterium: Anschlussfähigkeit
- Eigene KI bauen: Gering, oft Insellösung
- Spezialwissen via MCP bereitstellen: Hoch – Modelle wie Claude & GPT können zugreifen
Kriterium: Kontrolle über Daten
- Eigene KI bauen: Hoch, aber technisch komplex
- Spezialwissen via MCP bereitstellen: Hoch – Daten bleiben lokal
Kriterium: Monetarisierungspotenzial
- Eigene KI bauen: Indirekt, langfristig
- Spezialwissen via MCP bereitstellen: Direkt – als buchbarer Channel, Pay-per-Use
Markt und Potenzial: Wissen wird ein Service
Diese Entwicklung steht erst am Anfang – aber sie ist unausweichlich.
Wir bei BLISH nennen es „Channelisierung von Wissen“:
Fachwissen wird nicht mehr gegoogelt, sondern gezielt hinzugebucht – wie ein Streaming-Channel oder ein Plug-in.
Statt „Ich kenne jemanden, der sich damit auskennt“, heißt es künftig:
„Ich buche die BLISH-Wissensquelle für Shoparchitektur zu meiner GPT-Sitzung dazu.“
Das ist kein Science-Fiction – das ist die Realität von 2025:
- Claude bietet bereits lokale Datenanbindungen über MCP.
- OpenAI experimentiert mit benutzerdefinierten Tools und Datenzugängen.
- Erste Unternehmen verkaufen kontextfähige „Wissensmodule“ via API – mit Pricing-Modellen.
Wer also überlegt, ob eine eigene KI sinnvoll ist, sollte stattdessen fragen:
Wie kann ich mein Wissen bereitstellen, so dass andere es intelligent nutzen können – ohne es abzugeben?
Risiken und Herausforderungen: Offene Standards brauchen klare Regeln
Natürlich gibt es auch Stolperfallen:
- Wer unstrukturiert anbietet, wird nicht verstanden.
- Wer Rechte und DSGVO nicht beachtet, läuft in rechtliche Probleme.
- Wer alles freigibt, verliert Kontrolle statt zu gewinnen.
Deshalb ist MCP so wertvoll: Es bringt Ordnung, Struktur und Standardisierung in diese neue Form der Datenbereitstellung. Und genau das ist die Basis für:
- Vertrauen
- Skalierung
- Kommerzialisierung
Was bleibt, ist Beziehung.
Wenn wir bei BLISH auf die KI-Zukunft blicken, sagen wir klar:
Statt in die kostspielige Entwicklung eigener Modelle zu investieren, besteht die strategisch klügere Option oft darin, vorhandene Large Language Models (LLMs) wie GPT oder Claude gezielt zu ergänzen.
Mit MCP (Model Customization Platform) kannst du dein Fachwissen, deine Daten, Tools oder Services so integrieren, dass sie für bestehende KI-Systeme zugänglich und nutzbar werden – als buchbarer Bestandteil eines Ökosystems.
Du wirst nicht ersetzt, sondern ergänzt – und eröffnest dir so neue Kanäle der Sichtbarkeit, Interaktion und Monetarisierung.
Nicht nur als Nutzer von KI, sondern als aktiver Anbieter in einer KI-getriebenen Wertschöpfungskette.